Shiatsu

Obertonsingen


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Gelegentlich trifft man in den Fußgängerzonen unserer Städte Solisten oder Gruppen von Obertonsängern aus der Mongolei oder Tuva, die uns mit hohen, pfeifentonartigen Melodien unterhalten und verzaubern. Speziell im Altai-Gebirge zwischen der Mongolei und Tuva wird Oberton-Singen auch heute noch als eine Art Volksmusik praktiziert, aber auch im sakralen Bereich oder zu Heilzwecken verwendet.

Das Oberton-Singen hat Jahrtausende alte Wurzeln und war auch in unserem Kulturraum anzutreffen, wo es z.B. den Gregorianischen Chorälen ihren unverwechselbaren Klang verleiht. Bei uns im Westen hat sich Oberton-Singen seit seiner Wiederentdeckung in den 60er Jahren in eine eher meditative Form entwickelt und wird meist als Chorgesang praktiziert.

Jeder Mensch produziert mit seiner Sprechstimme und natürlich auch beim Singen Obertöne. Ebenso finden wir Obertöne in jedem Geräusch und Klang der Natur, in allen Instrumenten , in jeder Maschine usw... Nur selten gelingt es, diese wahrzunehmen, obwohl sie uns ständig umgeben.

Die menschliche Stimme kann Obertöne durch eine besondere Gesangstechnik einzeln erklingen lassen. Dabei werden mit Hilfe von verschiedenen Mundstellungen schon vorhandene Obertöne hörbar verstärkt. Diese erklingen zusammen mit dem Grundton und ermöglichen es so einer einzelnen Stimme mehrere Töne gleichzeitig zu singen. Als Resonanztöne eines Grundtones sind sie als stehende Schwingungswellen im Mundraum förmlich spürbar. In der Gruppe gesungen entstehen mit dem freien Entfalten der Stimme wunderschöne Klangteppiche, bei denen die Individualität der Person zugunsten einer gemeinsamen Klangwolke zurücktritt und die entstehende Innigkeit und Stille alle tief berührt.

Wie das Licht beim Durchgang durch ein Prisma in den Farben des Regenbogens erscheint, treten beim Oberton-Singen die im Grundton enthaltenen Obertöne klar und leuchtend hervor. Der Ton öffnet sich wie eine Blüte und erschließt eine Klangwelt von erstaunlicher Vielfalt und ungeahnter Schönheit: Die Innenwelt der Töne. Sie hören sich an wie silberne Glocken die den Raum mit geheimnisvollen schwebenden Klängen erfüllen. Schon das Zuhören allein entspannt und führt zu einem Zustand himmlischer Ruhe.

An darüber hinausreichenden Wirkungen wurden u.a. beobachtet: Durch die feinen Vibrationen der Töne im Körper lösen sich Spannungen auf. Ein Gefühl des Wohlbefindens, der Wärme, der inneren Geborgenheit und tiefer Zufriedenheit stellt sich ein. Das Zeitgefühl geht verloren. Man ist ganz im Moment. Das Gehör öffnet sich für die Schönheit der Klänge und Geräusche der Außenwelt.

Die Kunst des Oberton-Singens ist einfach zu erlernen. Es sind keinerlei musikalische oder Gesangskenntnisse erforderlich. Einzige Voraussetzungen sind Neugierde und Offenheit. Gerade wer meint, nicht singen zu können, kann ein neues, unverkrampftes und sogar beglückendes Verhältnis zu seiner Stimme finden. Schon nach wenigen Stunden des Lernens und Praktizierens sind die angenehmen Wirkungen des Oberton-Singens erfahrbar.

Bücherempfehlungen

Mark C. van Tongeren: Overtone Singing, Fuscia, ISBN: 90-807163-2-4, www.fuscia.nl
Wolfgang Saus: Oberton Singen, Traumzeit Verlag, ISBN: 3-933825-36-9

 

 

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